Wackere entstiegen dem Wasser 30. Dreyer Sylvesterschwimmen zog Taucher in die Weser und Neugierige ans Ufer

Von unserem Redakteur Robert Schuhmann

WEYHE-DREYE. Kameras surrten, Fotoapparate klickten, aber das war dieser Schar von rund 60 Vermummten am Sylvestertag erst winmal schnurzegal. Sie wollten nur eines: Glühwein und warme. Knapp fünf Kilometer wiet waren sie von Bollen bis zum alten Holzhafenin ihren Tauchanzügen geschwommen. Sie krönten damit das 30. Sylvesterschwimmen von DLRG und Feuerwehr.

High Noon am Weserufer: Fast Punkt zwölf watete der erste Tapfere in seinem Neoprenanzug aus dem fünf Grad Celsius kühlem Wasser an Land. Böller krachten, die zahlreichen Schaulustigen applaudierten. Vier wackeren Schwimmer hatten die eiskalte Weser bereits vorher verlassen, war zu hören. Aber das tat der Leistung aller keinen Abbruch. Bis zu zwei Stunden vertraten sich die Neugierigen die Beine, um dem finanalen Ereignis beiwohnen zu können. Ein idealer Anlass, am letzten Tag des Jahres einen Spaziergang durch die zu diesem Zeitpunkt noch verschneiten Weserwiesen zu unternehmen. „Sylvesterschwimmen in Dreyhe“ - längst hat sich das zu einem geselligen Ereignis gemausert. Gegen eine kleine Spende gab es Glühwein und Salzsticks, die „Profis“ von den Bootsvereinen kam gar im Wohnmobil. Klönschnack bei bestem Winterwetter, und der Weyher Archivar Wilfried Meyer hielt wieder alles im Bild fest.

Vor allem natürlich das „Anladen“ der Schwimmer, die nicht nur Tauchausrüstungen am Leib trugen, sondern sich mit Strohhüten, Krawatten, bunten Tüchern und Mützen oder anderen Auffälligkeiten geschmückt hatten. Den Anlass dafür lieferte die 30. Aufflage der Traditionsveranstaltung. Ob Weyher, Twistringer, Stuhrer, Bassumer oder Bremer Taucher – das Flossen tragende Konglomerat aus Fitness und Jux hatte ebenso seinen Spaß wie die frierenden Neugierigen. Rund 40 Taucher zwischen 20 und 74 Lebensjahren hatten sich angemeldet. 52 Teilnehmer waren zu diesem kalt-nassen Vergnügen gekommen. Die jüngste Starterin war Melanie Klöker mit 13 Jahren. Der älteste heißt Erwin Krahl. Der 74 jährige zählt zu den Gründungsvätern des „aus einer Laune heraus“ entstandenen Schwimmens.

Krank ist nach der Auskunft der Organisatoren noch keiner geworden. Dafür trugen auch dieses Mal die wartenden Fahrzeuge von Ortsfeuerwehr und DLRG Sorge, die das wackere Schwimmergrüppchen aufnahmen und sofort zu warmen Duschen im Weyher Freibad brachten. Und natürlich zum obligatorischen Schlag aus Gulaschkanone, denn Tauchen macht Appetit.